Ab in den Regierungsbunker- Power-Frauen in Tour
Gymnastik
Der zweite Tag begann zunächst mit einer Wanderung an den Römervillen vorbei in Richtung Regierungsbunker in Ahrweiler. Während einer 90-minütigen Führung erfuhren die Damen allerhand über die Geheimnisse der jüngsten deutschen Geschichte. Der Regierungsbunker –offizielle Bezeichnung: „Ausweichsitz der Verfassungsorgane des Bundes im Krisen- und Verteidigungsfall zur Wahrung von deren Funktionstüchtigkeit (AdVB)“ ist ein Relikt aus der Zeit des Kalten Krieges. Der Bunker wurde unter großer Geheimhaltung von 1960 bis 1972 gebaut. Er entstand aus einem Anfang des 20. Jahrhunderts gebauten Tunnel, der ursprünglich für die Eisenbahn gedacht war. Die Bunkeranlage war 17,3 Kilometer lang und konnte im Kriegsfall rund 3000 Menschen für 30 Tage aufnehmen. Sie sollte der damaligen deutschen Bundesregierung in Bonn als Ausweichsitz und unterirdische Führungsanlage im Kriegsfall dienen. Nach Ende des Kalten Krieges wurde die Anlage aus Kostengründen Ende der neunziger Jahre stillgelegt. Etwas später wurde mit der vollständigen Entkernung, fast der gesamten Anlage begonnen. Heute ist von dem teuersten Bauwerk der Bundesrepublik nur noch ein kleines Bunkerstück von 203 Meter Länge erhalten, das in das Museum „Dokumentationsstätte Regierungsbunker“umfunktioniert wurde. 2009 wurde der Regierungsbunker von der Europäischen Kommission zum Europäischen Kulturerbe erklärt. Besonders beeindruckt waren die Gymnastikdamen von der hoch professionellen Einrichtung des Friseur-Salons wohingegen die Einrichtung der Krankenstation und des Operationsraums eher dürftig war. Selbst eine vorab ausgearbeitete Rede des Bundespräsidenten zum Dritten Weltkrieg war ausgestellt. Erfüllt von den vielen Eindrücken und froh darüber, dass der Ernstfall nie eingetreten ist und der Bunker niemals genutzt wurde, waren alle wieder froh, nach der Führung Tageslicht zu sehen und einen Stadtbummel in Ahrweiler genießen zu können. Am Abend ging es dann nach Bad Neuenahr, wo zunächst die chice Boutique von Designer Alfredo Pauli (leider geschlossen!) begutachtet wurde. Danach stand eine Führung und Einweisung im noblen Spielcasino an. Ein Croupier erklärte den Gymnastikfrauen die Spielregeln des französischen Roulettes und dann wurden einige Testspiele mit Spielgeld gemacht. Das machte allen sehr viel Spaß, zumal man ja nichts verlieren konnte. Auf Spiele an „echten“ Roulette-Tischen wurde aber weitgehend verzichtet.
Danach lockte ein Straßenfest in Ahrweiler, wo eine Live-Band heiße Rhythmen aus den 80iger Jahren spielte. Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Weinanbaugebiets. Denn die Damen erklommen den Rotweinwanderweg und erfuhren von Fremdenführer Seidel, der selbst Winzer war, einiges über die Herstellung von Rotwein und das Anbaugebiet rund um die Ahr. Vor der Abreise gab es noch eine kleine Stärkung in der Jugendherberge. Die war im nach hinein betrachtet auch sehr nötig, denn am Ende stand die Rückfahrt mit der Bahn auf dem Programm und die war diesmal alles andere als erfreulich. Schon der erste Zug ab Ahrweiler hatte Verspätung, sodass Anschlusszüge nicht erreicht wurden und sich die Verspätungen auf über zwei Stunden summierte. In der ersten Gymnastikstunde nach der Fahrt bedankte sich Rosi Schüpkeim Namen aller Teilnehmerinnen beim Vorstand der Gymnastikabteilung für die tolle Hüttenfahrt und das gelungene Programm, das auch diesmal wieder sehr viel Spaß gemacht hätte. Die nächste Hüttenfahrt findet im Juli 2016 statt und führt dann in die Römerstadt Trier an der Mosel, wo es sicher wieder viel zu entdecken geben wird.