Acromioclaviculargelenkluxation und fast eine Sensation

Ja, die Büttelborner Trampoliner gingen bei den Deutschen Doppel-Mini-Meisterschaften vor einer Woche in Berlin durch ein Wechselbad der Gefühle. Am Ende gab es gute Platzierungen, fast Edelmetall, beinahe eine Sensation und eine Acromioclaviculargelenkluxation.

Ungläubig schaute Trainer Mirko Bott nach dem Vorkampf auf die Anzeigetafel. Im Team-Wettbewerb lag der TV Büttelborn nach dem Vorkampf auf Platz drei. Dass damit niemand gerechnet hatte, zeigte die Tatsache, dass Nikola, Felicia und Tim-Daniel zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr in der Messehalle 20  waren. Ein sensationelles Ergebnis, was die Büttelborner einem sehr starken Vorkampf zu verdanken hatten – vor allem Tim Döring und Louis Behre sammelten fleißig Punkte. Dass es am Ende „nur“ zu Rang fünf in der Team-Wertung reichte, war den TVlern klar – denn gegen Daniel Schmidt und Co. ist halt mal nicht viel auszurichten.

Louis Behre, Deutscher B-Jugend-Champion von 2016, wollte in Berlin wieder aufs Treppchen. Mittlerweile in die A-Jugend aufgerückt, musste Behre sich gegen die durchweg ältere Konkurrenz zur Wehr setzen. Und es sah richtig gut. Platz zwei nach dem Vorkampf – trotz nicht optimaler Vorbereitung auf den Höhepunkt des Jahres. Dann der erste Durchgang im Finale – ein „Voll-ein-Halb“ als  Abgang. Hatte beim Einturnen nie geklappt, doch hier stand er das Ding wie eine eins. Die Büttelborner Fans samt Trainer jubeln. Jetzt der letzte Durchgang. Fliffis Aufgang – perfekt getroffen. Jetzt nur noch den „Halb-Halb“ irgendwie runterbringen. Doch Louis geht zu früh in die Schraube, fliegt nach links und landet mit einem Bein neben der Matte. Aus. Nur ein Sprung wird gewertet. Statt Bronze, Silber oder Gold wird es nur Rang sieben.

Acromioclaviculargelenkluxation – oder in deutsch: Bänderdehnung in der Schulter. Tim Döring fiel beim Einturnen unglücklich auf die Schulter und zog sich eine Verletzung zu. Dennoch bis er die Zähne zusammen und schaffte es bei den Männern sogar bis ins Finale. Obwohl die Schulter schmerzte bis zum geht nicht mehr, zog er auch hier voll durch. Ähnlich wie bei Louis ging auch bei Tim der letzte Abgang in die Hose. Es reichte noch zu Platz sechs – der vierte wäre drin gewesen. Hinter der Hessenpower. Denn die ersten drei Plätze gingen nach Südhesen. Unser Coach Christian Bausch wurde dabei zum zweiten Mal Deutscher Meister. Yesss!

Und was machte unser Nachwuchs? Tim-Daniel, Nikola und Felicia turnten gut. Was uns fehlt, um weiter vorne mitzumischen, ist ganz klar eine Portion Schwierigkeit. Daran arbeiten wir jetzt. Felicia bekam zweimal Abzüge für Standfehler, was ihr am Ende Platz zwölf bescherte. „TD“ hatte gegen die Cracks keine Chance, die alle mit Doppelsalto aufwarten konnten. Als achter unter den neun qualifizierten Schülern beendete er seine zweite Deutsche Meisterschaft. Ja, und dann war da noch Nikola Hart, jüngste TVlerin in diesem Wettkampf. Sie konnte sich als Vorkampf-Achte für das Finale qualifizieren und sich dort sogar noch auf den sechsten Rang verbessern. Glückwunsch.