Dank Routine und Willen unschlagbar

Handball

Der englische Nationalspieler Gary Lineker prägte einmal den legendären Satz: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“ In der Handball-Bezirksliga B Groß-Gerau ist es ähnlich: 14 Männer jagen 60 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnt der TV Büttelborn III.
Zum Großteil mit ehemals hochklassigen Spielern besetzt, ist das Team um Coach Thomas Krauter nun schon zum vierten Mal in Folge Meister geworden. Wie bereits in der Saison 2015/16 konnte Keeper Mario Simmel von einer „perfekten Saison“ sprechen: 44:0 Punkte und 725:489 Tore. „Nimmt man die vergangenen vier Jahre dazu, kommen wir auf 180:4 Punkte und 3003:1988 Tore und sind zuhause ungeschlagen.“
Kein Wunder, werden allerdings viele sagen, geht der Kern der Mannschaft doch seit nunmehr sechs Jahren gemeinsam auf Torejagd und bringt eine Riesenerfahrung aus Erster und Zweiter Bundesliga wie auch aus Regionalliga, Oberliga und Landesliga mit. „Das ist mit Sicherheit der Schlüssel zum Erfolg. Vergessen darf man dabei aber nicht, dass alle dieser Spieler bereits jenseits der Vierzig sind“, merkt Simmel an. „Eins haben wir jedoch gemeinsam: Keiner geht aufs Feld, um zu verlieren. Jeder legt ungebrochenen Ehrgeiz an den Tag.“
Das kann auch Andy Schek nur bestätigen, dem es ebenfalls sehr viel bedeutet, mit den alten Teamkollegen noch mal gemeinsam im Handball-Ruhestand an den Start zu gehen: „Was bei uns Alten nie weniger wird, ist der Ehrgeiz zu gewinnen. Wir lassen uns, egal wie es läuft, nie aus der Ruhe bringen und sind auch privat ein verschworener Haufen. Die Truppe macht einfach Spaß, und wenn der Erfolg dazu kommt, ist es umso schöner.“
Bei nur einer Trainingseinheit pro Woche „holen wir uns die Kondition für die Spiele hauptsächlich über unseren Siegeswillen“, so Schek, der schmunzelnd hinzufügt: „Da muss dann auch manchmal die Gesundheit darunter leiden, und es dauert drei Tage, bis alles wieder funktioniert.“
Wie Thomas Gölzenleuchter einräumt, „lässt natürlich die Geschwindigkeit nach. Aber wenn wir ins Rollen kommen, machen wir am Ende auch über 30 Tore. Das Spielverständnis ist einfach da und der Ehrgeiz immer noch sehr groß. Viele haben ja schon in der Jugend beim TVB zusammengespielt. Das ist dann schon was Besonderes und eine schöne Sache, jetzt nach Jahren noch mal gemeinsam an den Start zu gehn.“

Eine dritte Mannschaft mit den Oldies aus der Taufe zu heben, die nach Lust und Zeit ihre Teilnahme an den Spieltagen entscheiden – in der zurückliegenden Runde wurden über 40 Akteure eingesetzt -, war jedoch noch mit einem anderen Ziel verbunden: Nachwuchskräfte einzubauen und an die Aktiven heranzuführen. So wurde in den letzten Jahren „verstärkt darauf geachtet, junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren“, hebt Mario Simmel hervor. „Gerade in der letzten Saison haben mit Johannes Klink und Leon Behre zwei Youngster fast alle Spiele bestritten. Söhnke Schlesinger wurde des öfteren am Kreis eingesetzt.“
Aus Sicht des TVB-Keepers waren aber auch die Akteure mittleren Alters wie Thomas Stahl, Kai Gremm und Gökan Tezcan wichtig, „die aus der zweiten Mannschaft dazukamen und gleich wichtige Stützen für das Team wurden“.
Wie Simmel nun erfreut mitteilen kann, „haben für die nächste Saison fast alle zugesagt und möchten weiter mithelfen, den jungen Spielern den Spaß am Handball zu vermitteln“. Es dürfte also noch lange nicht die letzte Meisterfeier der dritten Mannschaft gewesen sein. „Schaun mer mal“, meint Andy Schek schmunzelnd, „man kann nie genug Titel holen“.

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