Am vergangenen Sonntagnachmittag gastierte die Reserve des TSV Modau bei den Handballerinnen vom TV Büttelborn. Nach einer sehr deutlichen Niederlage im Hinspiel, in welchem man sich weit unter Wert verkauft hatte, war man auf Seiten des TVB auf Wiedergutmachung aus und wollte die Partie unbedingt für sich entscheiden. Alle waren gespannt, wie gut man die Niederlage gegen Riedstadt aus der Vorwoche weggesteckt hatte nach einer Serie von 9 Siegen in Folge. Die Heimmannschaft kam gut in die Partie und legte nach dem 1:1 immer wieder vor, jedoch zogen die Gäste stetig nach und schnell war klar, dass es ein enges Spiel werden würde. Leider konnte man sich bis zum 14:14 nicht absetzen und gestaltete die Begegnung damit spannender, als es nötig war. In der Abwehr ließ man teilweise einfache Tore zu und Trainer Flo Krahl sah sich gezwungen, die Spielmacherin der Gäste konstant in die Einzelmanndeckung zu nehmen, was sich später als Schlüssel zum Erfolg herausstellte. Vor der Pause konnte man sich dann endlich ein Polster schaffen und mit einer 3-Tore-Führung in die Kabine gehen.
Dort war der Auftrag klar: es ist kein schönes Spiel vom TVB, aber die Punkte müssen heute unbedingt hier bleiben. Einmal mehr ging Büttelborn sehr fahrig mit den Torchancen um, tat sich in den direkten Anspielen zur besser postierten Mitspielerin schwer und spielte auch die Pässe phasenweise zu unsauber, was dazu führte, dass man die Partie nicht früh komplett für sich entscheiden konnte und Modau immer wieder auch rankommen ließ. In der 37. Minute kam es dann zu einem schwerwiegenden Zusammenprall zwischen Kreisläuferin Juli und der gegnerischen Torfrau - es gefror einem das Blut, als man ihren Aufschrei hörte und schnell war klar, dass sie sich schwer verletzt hat. Unter dem Schock dieses Ereignisses ging das Spiel nach einer Unterbrechung weiter, aber verständlicherweise war die Partie nun sehr fahrig und trotz aller Bemühungen den Fokus auf das Spiel zu legen, waren alle gedanklich doch bei ihrer Mitspielerin, die hinter der Bank dann von der herbeigeilten Natalie und später dann von den Sanitätern behandelt wurde. Der TSV konnte diese Phase für sich nutzen und in der 53. Spielminute fiel der Ausgleich. Trainer Flo Krahl nahm die Auszeit und der leitende Schiedsrichter unterbrach das Spiel für weitere 10 Minuten, sodass die Verletzte abtransportiert werden konnte. Die Ruhe in der Halle war gespenstisch, alle waren angespannt und voller Emotionen. Der Coach sprach einzeln mit den Spielerinnen und letztlich überließ er der Mannschaft, ob sie weiterspielen möchte - jeder hätte verstanden, wenn sie es nicht getan hätte, aber unter dem Motto "für Juli" wollte man dieses Spiel zu Ende bringen und das mit einem Sieg. In den letzten Minuten bot das Spiel dann viel Dramatik und über den absoluten Willen verteidigte man das eigene Tor und konnte dann doch den finalen Siegtreffer noch landen. Die Freude auf Seiten des TVB war da, doch es brachen nun alle Dämme und alle waren gedanklich weiterhin woanders.
Am Abend waren dann alle erleichtert, dass man ein Foto von Juli zu sehen und ihre Stimme in einer Voice-Nachricht zu hören bekam, sie konnte auch schon wieder lächeln und lachen. An dieser Stelle wünschen wir ihr gute Besserung! Am Ende gibt es dann immer noch wichtigere Dinge als den Sport.
Eins hat dieser Vorfall gezeigt: der Zusammenhalt im Team ist bombastisch und diesen gilt es nun in die letzten vier Spiele der Saison mitzunehmen!
Es spielten: Nina Zahlten und Anne Görlich (beide im Tor); Julia Führer, Leonie Raiß (8), Hannah Funk (1), Louisa Janz, Amber Thiel, Anna Lena Brandstetter (9/6), Justine Kabey, Julia Sehner, Isabella Becker (2), Juliane Hauf (2), Domenica di Sette (1) und Annabell Senßfelder (3)
Spielfilm: 3:1 / 6:6 / 10:10 / 14:12 / 17:14 / 20:15 / 23:20 / 25:25 / 26:25
