Ulf Kepper - die Kampfsau an der Platte

Tischtennis

Das Interview haben wir 2013 im Rahmen unseres Vereinsjubiläums mit Ulf Kepper geführt. Da kommt bei dem ein oder anderen sicherlich Gänsehaut und auch etwas Sehnsucht nach den alten Zeiten auf.

Hallo Ulf, wie geht’s, wie steht’s?

Ulf: Alles bestens, danke der Nachfrage.

Wie sieht es sportlich bei Dir gerade aus?

Ulf: Aktuell spiele ich bei der SVA Königstädten in der Verbandsliga.

Also immer noch hohes Niveau. Was machst Du neben dem Spiel mit dem kleinen Ball noch?

Ulf: Tja, im Moment geht sehr viel Zeit mit dem Training und der Betreuung meiner beiden Jungs im Tischtennis drauf. Wenn ich mal nicht in der Halle bin, dann spiele ich gerne Klavier und lese viel. Und ich gehe auch mit der Zeit, mein I-Pad ist mein ständiger Weggefährte.

Wie kam es, dass Du damals mit dem Tischtennisspielen angefangen hast und wann war das?

Ulf: Tischtennis war eigentlich schon immer meine heimliche Leidenschaft neben der Turnerei. Ich habe immer mit meinem Vater zu Hause gespielt, aber nie im Verein. So richtig angefangen habe ich nach unserem Umzug von Hannover nach Büttelborn mit 17 Jahren.

Stimmt, Du hast ja auch geturnt.

Ulf: Ja, das war meine Hauptbeschäftigung als Schüler und Jugendlicher. Damals war ich vier- bis fünfmal die Woche im Training und habe an vielen Wettkämpfen mitgemacht. Nach dem Umzug habe ich dann nur noch auf „Sparflamme“ geturnt und mit Tischtennis als Hauptsportart weitergemacht.

Eine Zeit lang warst Du sogar Trainer im Turnen beim TV Büttelborn. Kannst Du Dich noch daran erinnern?

Ulf: Hey, ich gehe zwar auf die fünfzig zu, aber mein Gedächtnis lässt mich noch nicht im Stich. Ich coachte damals die Mädchen-Leistungsriege. Es war eine tolle Zeit mit zwei wesentlichen Herausforderungen. Ich hatte vom Mädchenturnen keine Ahnung. Versuch mal, Dinge am Schwebebalken zu erklären, wenn du damit nie etwas zu tun gehabt hast. Die zweite Herausforderung war: Mädchen sind keine Jungs - völlig überraschend, aber was die Ansprache und Motivation angeht, eine ganz andere Kiste.

Zurück zum Tischtennis. Es war ja eine ganz erfolgreiche Zeit in Büttelborn. Wie hast Du die Jahre mit den vielen Erfolgen empfunden?

Ulf: Das war die schönste Zeit im Tischtennis für mich. Damals hatte ich natürlich auch noch einen ganz anderen Schwerpunkt auf den Sport. Schule und danach Studium hat ja doch mehr Zeit gelassen, als es heute mit Beruf und Familie möglich ist.

Teilweise war in der Tornhall bei den Spielen am Freitagabend ganz schön was los. Trommeln, Fahnen – fast wie beim Handball. Denkst Du da manchmal noch daran?

Ulf: Das habe ich so nie wieder erlebt. Auch sonst ganz selten bei Auswärtsmannschaften. Ich habe mich immer wieder auf die Spiele zu Hause gefreut, auf die Atmosphäre, die treuen Fans und die Feierei in der Halle oder in der Krone danach.

Fällt Dir zum Stichwort „Grönemeyer“ irgendetwas ein?

Ulf: Haha, ja natürlich. Nach den Spielen haben wir die Bochum-Platte hoch und runter gehört. Nicht selten hat Heiko Loeppke, der damals auch bei uns spielte, auf der Gitarre die Lieder geklimpert. Das war schon irre. Da hatten wir echt viel Spaß und wenig Schlaf.

Der Fußboden in der Turnhalle hatte ja auch so seine Vorteile für die Büttelborner, oder?

Ulf: Unbedingt. Wir haben ja damals noch in der alten Tornhall gespielt auf dem Parkettboden. Am spannendsten war es immer nach der Kerb oder dem Weihnachtsball, dann war das Parkett wie eine Tanzfläche - sollte es ja auch sein. Nur beim Tischtennis ist das eben eine echte Herausforderung – vor allem für die Gegner.

Kannst Du uns ein paar Worte zu „Fröschel“ Reinhold Führer sagen?

Ulf: Reinhold war natürlich der wichtigste Mann der Abteilung zu meiner Zeit im Verein. Er hat sich für mich eingesetzt, als es um den Standort bei der Bundeswehr ging oder auch sonst Dinge zu regeln waren. Ohne Reinhold hätten wir es damals wohl nicht so weit gebracht.

Was war Dein größter Erfolg als Tischtennisspieler beim TVB?

Ulf: Wir waren hessischer Pokalsieger mit der Dreier-Mannschaft und haben uns jahrelang in der Verbandsliga gehalten. Das ist im Kreis nur wenigen Mannschaften gelungen.

Wenn ein guter Freund Dich in einem kurzen Satz beschreiben soll, dann sagt er:

Ulf: Zuverlässig, meist gut gelaunt - und eine Kampfsau an der Platte

Vielen Dank, lieber Ulf. Es war schön, mit Dir zu plaudern.

Ulf: Auch ich danke und es ist mir eine Ehre, Teil der Geschichte des Turnvereins Büttelborn sein zu dürfen. Es war eine tolle Zeit in einem super Umfeld.

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