Vereinsgeschichte: „Isch nehm eisch mit, ehr Mädscher“

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Marie Bott konnte sich noch gut erinnern. Es war 1942 – geturnt wurde schon lange nicht mehr, aber der Turnverein existierte weiter. Dies beweist das noch vorhandene Kassenbuch aus den Kriegsjahren. Der letzte Eintrag stammt vom 1. Januar 1945 – und belegt einen Kassenbestand von 7 Mark und 92 Pfennigen.

Offiziell wurde der Verein 1936 durch die Gleichschaltung in die Turn- und Sportgemeinde Büttelborn eingegliedert. Doch der Turnverein lebte weiter. In den ersten Jahren des Krieges wurden noch Tanzveranstaltungen in der Turnhalle abgehalten, eine der wichtigsten Einnahmequellen für den Verein. Marie Bott wurde 1940 konfirmiert und wollte auch mal zum Tanzen gehen. Doch so einfach war das nicht. „Es war Krieg. Wir jungen Mädchen durften nicht einfach mal weggehen. Zumindest nicht alleine.“ Doch zum Glück gab es Adam Bierach. Er nahm seine Tochter Gretel und Marie bei der Hand und sagte: „Isch nehm eisch mit, ehr Mädscher“. Und so kamen die Beiden doch noch zu ihrem Tanzvergnügen. „Ich hatte furchtbare Angst, dass kontrolliert wird und so kam es dann auch. Ein Polizist aus Dornheim machte im Saal die Runde“. Doch Herr Bierach blieb gelassen und sagte dem Orndnungshüter: „Die zwaa Mädscher do, des sinn meu Töchter“.

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